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Mittelmeer 1909, S. 328

328 Sowie 63. MORSÔTT. Von Souk-ÀhrasRichtung der alten Römerstraße nach (26km) Khamissa oder Khemimi
(940m; keine Unterkunft), der *Trümmerstätte des römischen Thubursicum
Numidarum, einer der ältesten und wichtigsten Städte im Innern Numidiens,
auf einem Bergrücken hoch über dem Tale der Medjerda, die unweit n.w.
am Râs el-Alia (1317m) entspringt. Erhalten sind u. a. das alte Südosttor,
ein eintoriger Ehrenbogen, an der Straße nach Tipasa, das nahe unter-
irdische Kolumbarium (Hypogäon), die Thermen, sowie auf der Platea
vetus, dem Hauptplatz des östl. Stadtteils, ein Tempel punischen Stils.
Auf dem Kamm des Berges stößt man auf die Grundmauern einer byzan-
tinischen Basilika und eine kleine byzantinische Festung („Ksâr el-Kebîr“);
am Nordabhang des Höhenzuges das römische Theater, mit ziemlich wohl-
erhaltenem Bühnengebäude . (vgl. S. 306). Das römische Forum, am West-
rande des Bergrückens, ist nebst einem dreitorigen Ehrenbogen später in
eine zweite byzantinische Festung eingebaut worden. Ringsum aus-
gedehnte Friedhöfe, z. T. mit Felsengräbern.

Jenseit Mdaourouch nimmt die Landschaft auf weite Strecken
bereits völlig den Steppencharakter an. Die Bahn senkt sich nach
(48km) Oued-Damous (604m), in dem gleichnam. Flußtal, hinab
und umzieht dann am Oued Kebarit den Ostabhang des Dj. Kré-
réga (991m), einen Tafelberg mit magerem Kiefern- und Thujawald.
Links in der Ferne der Dj. Ouenza (1289m), mit den einem inter-
nationalen Konsortium (Société d’Etudes de l’Ouenza) gehörigen
bedeutendsten Eisenerzlagern Algeriens (Bau einer Minenbahn nach
Bône oder Xebeur geplant).

Nun im Tale des Oued Mellègue aufwärts. R. erscheinen die
kahlen Bergkuppen des Kef Bou Djabeur (763m) und des Kef
Raghma (823m), die bereits den Randgebirgen der Sahara ähneln.

61km Clairefontaine (654m; Bahnrestaurant, M. 3fr., ganz
gut), wichtige Halfastation, mit Sonntagsmarkt und mehreren ar-
tesischen Brunnen.

Die Bahn tritt weiterhin, zwischen dem (r.) Dj. Mestoula
(1063m) und dem (l.) Dj. el-Dzeroua (1046m) s.ö. in das Tal des
Oued Chabrou. Im S. steigen über der halfareichen, durch viele
weidende Kamele belebten Steppe die Bergketten des Dj. Metlouy
(1253m) und Dj. Mzouzia (1376m.) auf.

96km Morsott (780m; H. de Lyon oder Sivignon, gute Küche
und Burgunderweine), am Fuß des Dj. Hout es-Srir (1050m), auf-
blühende europäische Ansiedelung, mit Montagsmarkt und Halfa-
ausfuhr, Ausgangspunkt der 15km l. Minenbahn nach dem Dj. Bou
Kadra (1443m), mit Eisenerzgruben der Compagnie du Mokta
el-Hadid (S. 317).

Von dem römischen Vasampus sind hier, teilweise von der Bahn aus
sichtbar, ein Quadertor, vielleicht ursprünglich Eingang eines Tempel-
hofs, Thermen mit ungewöhnlich kleinen Räumen und zwei Mausoleen
erhalten. Eigenartig ist der Grundriß der bis auf Reste der Grundmauern
zerstörten 37,5m l. und 16,8m br. altchristlichen Basilika (drei Mittelschiff-
portale, Apsis mit vier Nebenräumen, Baptisterium hinter der Chornische).

112km Youks les Bains-Boulhaf le Dyr, Station für das
11km s.w. gelegene Bad Youks-les-Bains (S. 332) und Ausgangs-
punkt der Minenbahn nach den Phosphatlagern am Dj. Dyr (1517m).
— Rechts der sog. Chapeau de Gendarme (1339m), arabisch Dj.